LIFETIME – Das Album und die Band

By Georg G / Mai 21, 2021

 

Foto Suzi Cream Cheese 2019

Suzi Cream Cheese Besetzung in 2020: Jochen, Steffen, Sebastian, Andreas, Georg (v.l.)

Die Platte ist raus, die Songs sind zu hören! Ein längerer Weg hinter uns. Erst ging alles sehr schnell. Die Basis-Aufnahmen wurden an einem Wochende eingespielt, im Januar 2020… –

Lifetime 2021

Die Platte einzuspielen ermöglichten Acid Rooster, Steffen Schmidt (Drums) und Sebastian Väth (Gitarre). Denn nach unserem Duo-Auftritt bei der Fanzine-Party des “Kosmischen Penis” in 2018 hat uns vor allem Jule Oldemeier so intensiv zugesprochen, daß wir uns auf der Suche nach einem Drummer machen sollten. Gesagt getan. Mir fiel zuerst Steffen Schmidt ein, den ich als intensiven und lauten Rockdrummer wahrgenommen hatte, zB. bei Ghost Rockets. Er hörte sich die Songs durch und willigte sofort ein sich mit uns zu treffen. Und die Proben liefen sehr gut, zu denen Steffen den Gitarristen seiner Band gleich dazu holte.

Die Band SUZI CREAM CHEESE hatte in seiner Geschichte mehrere Besetzungswechsel, vor allem am Schlagzeug. Georg Nägle, Bertha Spiegel, Robert Kessler, Chico und zuletzt Steffen Schmidt. Es scheint ein wiederkehrendes Phänomen dieser Band zu sein. Nichts ist von Dauer.

Besetzung 1991: oben: Rainer (Bass), Andreas (Gitarre), unten: Chico (Drums) und Georg(Gitarre)

Entwurf für das Album “Hi, Mr. Greg Dale”

Die Songs stammen von dem unveröffentlichten Album mit dem Arbeitstitel “Hi, Mr. Greg Dale” aus den 90iger.

Die damalige Besetzung hatte noch drei Gründungsmitglieder. Heute nicht mehr dabei ist der Bassist Rainer Vogler (Foto links oben). Unten links Chico, der als “Zappa-Fan” bei uns als Schlagzeuger anfing, und so schnell und “zappelig” spielte er zu Beginn. “Jazz-Fusion-Progressiv Drumming “bei SCC nicht funktionieren würde. Aber er stellte sich auf uns ein und es wurde gut. Chico hat die meisten Erlebnisse aus der Bandphase in Erinnerung. Ein Interview-Termin ist geplant. Band-Stories und Bomb-Tour, in einer der späteren Folgen.

Die Songs des Albums sind irgendwie apokalyptisch und dennoch sind positive Vibes enthalten. Vielleicht lag es an der Wendezeit, denn die Songs und die Vibes kommen aus der Zeit des Kalten Krieges, und als die Aufnahmen gemacht wurde, war die Mauer schon offen und die “euphorischen” 90iger Jahre begannen.

Das Album spiegelt die letzte schöpferische Phase der Band. Die härtere Spielweise und Songwriting der Titel sind den damaligen Hypes und Strömungen geschuldet. Hardcore, Punk und Metal fusionierte teilweise in der Musik und wir versuchten uns auch auf diesen Gebieten. Andi und ich vor allem. Wir gründete andere Projekte neben der Haupt-Band, wie die MONDO LIARS mit Harry Vee von Broken Jug. Dagegen war Gerd daran weniger interessiert. Er spielte damals schon Akordeon, und sein Lieblingsinstrument heute ist eine Ukulele.

Innentasche mit Lyrics.

Teils war Gerd noch dabei und er steuerte Songs bei, andere Titel brachten Andi und ich ein. Gerade wir zwei waren damals unter dem Einfluss der Hardcore-Bands, die sehr angesagt waren, vor allem wenn sie aus den USA kamen. Deshalb sind einige Titel auch etwas härter, als man das bisher gewohnt war. Aber es sind auch punkige Rocknummern und auch getragene Stoner oder auch Pop. Wir konnten uns nie auf einen Stil festlegen, auch das wird auf diesem Album auch wieder deutlich.

Auf dem Lifetime-Album ist Jochen Schneider aus Würzburg als Gitarrist dabei. Andreas hatte mit ihm in den 90igern einige Veröffentlichungen und Konzerte mit der Band “Kingston Sound Massaker”. Später hatte Jochen dann mit dem SCC-Gründungsmitglied Gerd in Berlin ein Bandprojekt mit dem Namen “Deister”. Sie spielten einigen Konzerte und haben eine Kassette mit Studioaufnahmen veröffentlicht.

Warum wurde die Platte nicht bereits in den 90igern veröffentlich?

Mit Glitterhouse, bei denen wir gestarten sind, lief es nicht so besonders. Und auch im weitere hatte die Band kein Glück mit gewissen Labelchefs oder Verlagsmenschen, die uns rausbringen wollten. Nach Baby it´s time waren wir in einem Studio in Illertissen eingeladen, zu Probeaufnahmen. Die Songs “Radio” und “The other Side” waren darunter. Gute Songs. Aber das Label wollte es dann doch nicht haben. Bei dem 3. Album von damals, genauso. Erst “toll” und super, und dann doch nicht. Meist wollten sie irgend etwas anderes, aber nicht uns. Wir waren eine authentische und eigenständige Band, stilistisch nicht so leicht einsortierbar. Abgesehen davon mussten Bands aus Deutschland meist hinter den “Originalen” aus den angelsächsichen Ländern hinten anstehen. GB und USA, Australien. Wir hatten Schwierigkeiten in die Clubs rein zu kommen. Die guten Läden mit Prestige waren oft ausgebucht, von internationalen Bands. Sie waren natürlich auch sehr gut. Eine längere Tournee hatten wir erst, als wir mit Bomb aus USA eine Doppelpack-Tour organisierten. Dazu demnächst…

Die Songs von LIFETIME haben wir 2020 re-recorded. Die schwarze Platte in Rot ist am 21.6 lieferbar.

In diesem Jahr kommen noch weitere Veröffentlichungen des Backkatalog geplant. Dazu die weitere Aufarbeitung der Band- und Szene-History. Ansonsten weiter Füsse still halten und abwarten, was die Zeit bringt. Lifetime.

Danke für Euren zwischenzeitlichen Support!

Georg von Suzi


Vorbestellung und Player bei www.suzicreamcheese.bandcamp.com


Das Vinyl-Album kostet 20,- Euro und ist 140 gr schwarzes Vinyl, ansprechende Oberflächenstruktur beim Coverdruck. Innentasche mit Lyrics. Porto oder Abholstation.


Vorbestellung direkt auch per e-mail Formular: www.suzicreamcheese.de/bestellung

 

 

 

 

 

SZENE SCHWEINFURT Teil 1

By Georg G / April 30, 2021

SCHWEINFURT – SILENT TOWN. Aber eigentlich war es hier gar nicht so ruhig…

 

The For Presidents in Schweinfurt, 80iger

Schweinfurt, die Stadt mit einem Namen den keiner wollte, war ein Hotspot für “Alternative Musik”, in den 1980igern. Das wirkte nach, bis heute.

Die kleine Industriestadt in Bayern hatte eine lebendige alternative Garagenrock-Szene, die Fans aus der Umgebung und auch aus größeren Städten anzog. “Seattle von Unterfranken” oder das “Detroit von Bayern” sagten manche ironisch. 50.000 Seelen. Ein Vakuum.

Irgendwie stimmte die Chemie. Die jungen Generationen haben viel selbst auf die Beine gestellt, weil es ja nichts gab. Alle liebten Musik, besonders Live-Musik. Und deshalb fingen auch viele an, Bands oder Künstler nach Schweinfurt für Auftritte einzuladen. Die größeren Städte waren weit weg, also holten einige Fans ihre Bands zu sich. Die Vernetzung der Kulturszene begann. Es gab viele Festivals, Konzerte und Sessions und eben auch eigene Bands. Wir hatten das spezielle “Psychedelic-Gen”, unser Genre war “Garage-Pop und Rock”. Und jede Band hatte ihre Einflüsse. Es gibt eine längere Vorgeschichte, die bis in die 70iger reicht…

Screenshot aus Video “Baby it´s time”. Rainer Vogler (Bassist, vorne) und Andreas Nierlich (Gitarrist) von SCC.

Zur Einstimmung: Das Video “Baby it´s time” geht in diese Zeit , für die eine alte Super8-Filmrolle digitalisiert haben. Das Format war schon damals altmodisch, der Song “Video killed the Radio Star” war schon seit 10 Jahren heraus (1979) und MTV ging erstmals 1981 auf Sendung. In den Anfängen spielte MTV auch Indiebands und Rockmusik.

Der melancholische Song mit der einprägsamen ersten Zeile “One man died in Leningrad…” ist auf dem Glitterhouse-Debut-Album enthalten. Das Album ist die erste Veröffentlichung aus unserem Backkatalog und auf Bandcamp im Player und als download.

Steig in die Zeitmaschine: Link unten

Die Goldenen Zitronen (Hamburg)

Vorschau auf die Themen der Serie – Was hat Schweinfurt mit Foo Fighters zu tun?

Die Sache mit den Foo Fighters wird geklärt und auch was HBlockxx aus Münster mit einer goldenen Schallplatte und mit Schweinfurt zu tun haben. Was führte die Goldenen Zitronen nach Schweinfurt ins Kulturhaus? Und warum geriet Screaming Jay Hawkins bei einem Auftritt in Ekstase und lieferte eines der besten Konzerte seiner Europa-Tour ab? Warum kamen die Fantastische Vier ins Kult um ihren Auftritt abzusagen? Und warum schlug eine der besten progressiven Hardcore-Bands der Zeit (The Bomb) in Schweinfurt ihr Quartier auf, und warum sind sie trotz Major-Deal “karrieretechnisch” abgestürzt? Es geht natürlich auch über unsere eigene Band. Und mich. Einer muss ja diese Texte schreiben. Deshalb wird´s auch autobiographisch.

Just a Poke – Cover Sweet Smoke

In Schweinfurt tauchte bei den Konzerten meist ein enthusiastisches Publikum auf und man liebte Sessions.

Häufig gab es Live-Sessions, open-stages und oft mit Improvisationen. Ein “Geist”, der in der Musik der 60iger und 70iger ausgiebig aufgetreten ist. Unter den Musikern in unseren Region war das auch in den 80igern noch weit verbreitet. Mich hat das beeinflusst und wahrscheinlich andere auch, jedenfalls Suzi Cream Cheese machte ständig Sessions, bei den Proben und oft auch auf der Bühne. Oft wurde es psychedelisch.

In der Region war eine alternativ-musikalische Ursuppe gegeben, von der wir profitieren konnten. Und das beginnt mit der US-Post-Hippieband “Sweet Smoke” und dem nahegelegen Dorf “Sulzheim”. Dort wohnte und arbeite SWEET SMOKE in einem Anwesen, das ein irischer Millionär gehörte, der es Musikern zur Verfügung stellte. Eine alte Apotheke mit Garten, in der Scheune wurde geprobt. Die US-Psychedelic-Band wohnte dort bis 1974, anschließend die deutsche Jazz-Rock Band AERA. Die Musikerkommunen strahlten aus, in unsere Stadt. Jedenfalls machte ich bei AERA meine ersten Erfahrungen mit einer “Session” und einfach generell mit dem alternativen Lebenstil. Das war eigentlich nichts anderes als dieser Post-Hippie-Vibe, den man vielleicht von den Filmen über die Festivals von Monetrey und Woodstock kennt. In den Kreisen war man auf der Suche nach neuen alternativen Lebensformen, und deswegen war die Musik eben auch damals alternative Musik, man nannte die Leute aus dieser Szene “Alternative”.

The Bomb (San Francisco) auf der Session-Bühne der BLUESTAGE in Schweinfurt

Der kosmische Peneis -Titelseite #7

Die jungen “alternativen” Generationen der Garagen-Bands fanden in der “roten” Hochburg Schweinfurt gute politische Bedingungen vor. Schweinfurt war eine Arbeiterstadt und man wählte rot, d.h die Stadt war eine der wenigen sozialdemokratischen Enklaven im überwiegend “schwarzen” Bayern der CSU-Epoche des Franz Josef Strauss. Die SPD war damals auch progressiv, deswegen liefen die Uhren etwas anders. Ein Vorteil war eben die Tatsache, daß alternative Musik von der Stadt unterstützt wurde. Damals waren selbstverwaltete Jugendzentren “Mode”, und auch bei uns gab es eines, das SOFA. Die Stadtverwaltung stellte gerne Proberäume zur Verfügung. Mein erstes Zusammentreffen mit Andi und Gerd von Suzi Cream Cheese fand dort am SOFA statt.

Die Schweinfurter Künstler gewannen meist die Demo-Cassetten-Wettbewerbe des Zündfunk (BR) und brachten eines der dienstältesten Fanzines der Republik hervor, den “Der kosmische Penis – Das Organ der freien Jugend” (immernoch 2 Ausgaben pro Jahr, kopiert schwarz/weiss). Dem kosmischen Penis wird auch öfter eine Rolle spielen, da die Chronologie von Suzi Cream Cheese nachvollziehbar wird.

Dr. Helga Türeng, Herausgeber des kosmischen Penis und Ex-The For Presidents

Jimij war etwas älter als ich, und er kannte Platten, die ich noch nicht kannte. Er empfahl das Album “Tago Mago” von CAN. Es wurde das prägende Album für meine musikalische Sozialisation. Die hypnotischen Beats von Jaki Liebezeit und die psychedelischen-experimentellen brachten mich zum Schlagzeug.

Wir verbrachten recht viel Zeit zusammen, mit dem DadA-Club. Wir gingen oft in die “Pampa” (Natur), um im Freien zu Übernachten, wir machten Reisen mit dem 4Wochen Tramperticket der Bahn. Zum englischen Garten nach München, Wien und weiter nach Florenz. Man könnte sagen, das war meine prägende Zeit, also meine kreative Seite wurde ausgiebig getriggert. Diese ersten Jahre mit dem DadA Club ging zu Ende, weil ich für ein Jahr als Austauschschüler nach Kalifornien ging. Nur für ein Jahr. Kurz nach meiner Rückkehr gründete sich Suzi Cream Cheese…

Fortsetzung folgt

Georg von Suzi

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Link auf das Video „Baby it´s time“.

 

 

 

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Link auf Bestellformular und Vorbestellung. CD und Schallplatte

Hier könnt ihr direkt bestellen.

 

 

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Link auf das Album Baby it´s time bei Bandcamp (download)

 

 

„Baby it´s time“ – Zurück in die Zukunft

 “A FILM – Baby it´s time”. Das Debut-Album von 1988 ist jetzt wieder da, als download-Version bei Bandcamp.

Wir veröffentlichen bei Bandcamp. Das Portal ist eine eigene Community-Plattform für Independent-Musik. Dort bieten internationale Bands LPs und sogar wieder Cassetten an, aber eben auch digitale downloads und streaming. Ein Plattenladen wie früher – nur digital. Für Musikfans und Plattensammler sehr zu empfehlen

Die Aufnahmen wurden vom Original-Masterband digitalisiert und gemastert. Dazu hat Jörg die Bandmschine von damals zerlegt, gereinigt und wieder zusammen gebaut. Die Qualität des Magnetbands war nach 30 Jahren immer noch in einem sehr guten Zustand. Damit wird jetzt ein Stück Bandgeschichte wieder neu hörbar.

„Wir waren auf der Flucht, auf der Suche nach Freiheit, und nach der Möglichkeit einfach jederzeit abzuhauen.“

Das Album ging in unserer aktiven Zeit wohl etwas unter und deswegen muss man es heute immer noch als “Geheimtipp” einstufen. Damals hat man uns ein bischen gekannt, und heute kennen uns nur die wenigen alten Fans. Umso gespannter sind wir, ob wir mit dem Release ein etwas größeres Publikum erreichen können? Da draussen kennt uns heute eigentlich niemand.

Während ich nach über 30 Jahren mal wieder reinhöre, mit frischem Sound über Kopfhörer, bei mittlerer Lautstärke, retrospektiv reflektierend: Unser Sänger war sehr gut, verdammt gut. Authentisch, emotional und expressiv.

Die Texte und die Stories der Songs kamen überwiegend von ihm und deshalb klingt er wie ein echter Poet und Erzähler. Er erscheint glaubwürdig, ich nehme ihm die Stories ab…

Ich glaube, wir hatten das Album nach einem langen Wochende fertig auf Band. Was mich amüsiert ist die Art, wie man damals Platten gemacht hat. Man hatte immer nur wenig Zeit im Studio, deshalb musste es schnell gehen, und deshalb wurden die Platten überwiegend “live” aufgenommen, dazu kamen dann ein paar Overdubs drauf und das war es.

Jimmy Warwas (BrokenJug), unser Entdecker und Produzent, hat für den Mix Manni Neuner angeheuert, der einige größere Bands und Künstler gemischt hat wie EXTRABREIT und Eric Burdon. Man hört auf der Platte, wie jung wir waren. Wir haben uns ungebremst durch die Songs gespielt, die Chemie der Band passte. Aber was soll ich sagen, müsst ihr mal selber hören und bewerten…

Ein Album ist wie ein Film, am Besten hört man es am Stück. Dazu ein Cover. “Baby it´s time – A FILM” – das blau-rote Coverdesign stammt von Gerd, lehnt sich an an die Symbolik der “Cadillac Ranch” bei Amarillo, Texas. Er hat ein Pressefoto der Installation genommen und das Cover mit Fotokopien auf farbiges Papier collagiert.

Das Bandfoto der Rückseite wurde in der Musikerkommune in der Bahnhofstrasse in Schweinfurt aufgenommen. In dem abbruchreifen Haus der Stadt durften sich Schweinfurter Musiker einrichten. Eine Zeitlang entstand dort ein Treffpunkt für die Musikszene und auch für uns, unser Bassist hatte dort für eine Weile ein Zimmer. Das Foto auf der Rückseite zeigt die Band um das Bett gruppiert. An dem Tag haben wir den Text zu “She´s Uptown” geschrieben.

Die Band begann sich zu professionalisieren.

Rainer und ich verschickten Democassetten und Anschreiben, wir schafften ein Faxgerät an, über das üblicherweise die Verträge sowie Technik- und Cateringwünsche versendet wurden.

Zeitweise hatten wir einen kleinen Mercedes-Bus in Betrieb, wenn wir nicht mit Rudi und dem ganzen Team in seinem großen Mercedes-Bus unterwegs waren. Auf dem Foto sieht man Andreas Nierlich in diesem Bus mit Christel, von ihr kommt die Background-Stimme auf „She´s Uptown“. Im Hintergrund ist auch Rainer liegend zu erkennen.

Aber keines der Alben wurde live ausgiebig bespielt, die Band entwickelte ständig neue Songs, die dann schnell die alten Songs ablösten. Vielleicht ging das dem Publikum auch immer zu schnell? Denn häufige Besetzungswechsel machten die Band oft schwer greifbar. Zu flüchtig waren die selbstsicheren Auftritte, wir hatten im Gepäck auch immer Selbstzweifel und innere Konflikte an Bord. Die Band war ein permanentes Nervenbündel und in einem ständigen Wandel.

Hannes war unser Keyboarder und wir nahmen ihn mit auf Gigs, mitsamt seiner B3 Orgel, Wurlitzer und Leslie. Er spielte sehr sakral, sein Hintergrund als Kirchenmusiker ist zu hören, er hatte eine coole Stimme. Die Urbesetzung von “Baby it´s time” ist wahrscheinlich die legendäre und „beste“ Besetzung der Band auch wegen Hannes. Er wollte sich damals im weiteren Verlauf auch als Gitarrist und Sänger einbringen, aber in der Phase war es einfach unpassend. Gerd begann ohnehin immer häufiger Gitarre zu spielen, ich sowieso und wir brauchten keine dritte oder vierte Gitarre sondern wir wollten und brauchten ihn für die Tasten. Die Band war sich in der Sache einig, nur Hannes war wahrscheinlich deshalb zunehmend demotiviert und hatte dann andere Pläne. Er verließ die Band und gründete seine eigene, „The Wild Bunch“. Vielleicht ist er wegen diese Sache heute noch reserviert gegenüber Suzi Cream Cheese. Aber wir bleiben dran, denn wir alle haben Fehler gemacht. Vielleicht kommt er ja doch wiedermal ins Studio, ein schöner Wunschgedanke. Das gilt auch für Gerd und Rainer.

An dieser Stelle erstmal alles zu diesem “historischen” Digital-Release. Die Geschichten der Band werden in weiteren Episoden erzählt, aber zunächst mal interessieren uns Eure Stimmen zu dieser Platte und den Songs. Zusammen mit diesem Artikel eröffnen wir unsere Suzi Cream Cheese – Seite bei Bandcamp. Dem digitalen Release sind noch ein paar visuelle “Goodies” beigefügt. Wir würden uns freuen, wenn ihr Euch auch bei Bandcamp registrieren könntet. Bandcamp ist eine Fan-Community mit entsprechenden Funktionen, um zu hören zu sehen, zu kommentieren, oder um uns zu schreiben.

Gerne auch über die Social-Media Plattformen und teilt Eure Erinnerungen an die 80iger/90iger – lasst uns eine Nostalgie-Welle machen!

Viel Spass und bis zur nächsten Episode.

Georg

Suzi Cream Cheese

 

 

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Link auf Bandcamp-Shop

Zum Suzi Cream Cheese-Shop bei Bandcamp. „Baby it´s time“ ist jetzt erhältlich, und auch nur dort.

 

www.suzicreamcheese.bandcamp.com

 

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Link zum Video "She´s Uptown"Youtube-Channel „She´s Uptown –Retroclip“. Die Band mit einer alten Aufzeichnung aus 1988.

 

 

https://youtu.be/HxXnas823nc

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„Das verschollene Tape“ – Zurück aus der Vergangenheit

By admin / Februar 12, 2021
Konzerte und Parties in den 80igern

Konzerte und Parties in den 80igern

Auf den Konzerten war es eng, verschwitzt, verraucht und laut, das Publikum oft betrunken, tanzend, oft schreiend und singend.

So jedenfalls meine guten Erinnerungen an die „Alternative“- Musikszene der 80iger Jahre, aus der wir hervorgingen. Die Szene war überwiegend „Links-Liberal-Alternativ“. Die Jungs trugen ausgeleierte, schlabbrige Klamotten oder enge Hosen, spitze Boots und Hemden mit Stehkragen. Viele spielten in lauten und trashigen Gitarrenbands.

Die Mädchen waren selbstbewusst und feierten gerne. Es war der typische Jugendkult, wir wussten alles besser, probierten alles aus, waren rebellisch, wollten Party und keine Atomkraft. Wir wollten keine Autos, hatten aber welche. Wir fuhren ausgiebig durchs Land. Wir wollten frei sein, der Enge der eigenen Stadt entfliehen, andere Bands sehen, Szene kennenlernen, Parties feiern und das Leben zelebrieren.

Die Zeit der Popper und Punker. Egal wie, aber immer schrill und exzentrisch.

Oder andere Art von Musiker, die Fraktion der “Turnschuhmusiker” z.B., mit roten oder weissen Karottenjeans und Sneaker, funky Slam-Bass und Dauerwelle. Gottes Zoo war groß. Gerade auf dem Land oder in Kleinstädten gab es gute Bands. Es gab Independent-Labels, Fanzines (das Beste aus Schweinfurt) und jede Menge alternative Clubs und Kulturzentren.

Heute ist alles anders.

Ein guter Grund nostalgisch zu werden. Die Songs der neuen Platte repräsentieren den damaligen Entwicklungsstand der Band (1991-92), und einige Songs wurden schneller, punkiger und grunge-iger. In der Zeit kam gerade Nirvana mit„Never Mind“heraus. Ein paar Jahre vorher in 1989 spielten wir sogar noch im gleichen Club wie Nirvana, dem Ecstacy in Berlin-Schöneberg.

Suzi Cream Cheese live 1988

Suzi Cream Cheese 1988

Am Höhepunkt der Grunge-Welle waren wir zwar noch im Studio, aber zu einer Veröffentlichung kam es nicht mehr.

Die Frage, warum wir nach der langen Zeit in 2021 wieder auf der Bildfläche erscheinen, das beantworten am Besten zwei Artikel und ein Podcast:  – alles über das verschollene Tape, das verschollene Mischpult und über die neue Studio-Besetzung mit den zwei Musikern von Acid Rooster (Leipzig). Der Podcast der Sendung des BR2-Zündfunk (Januar 2020) , der Mainpost-Artikel und der Artikel im Fanzine „Der kosmische Penis“.

“Lifetime” wurde mit neuer Besetzung eingespielt.

Steffen, Schlagzeuger der Acid Rooster brachte seinen Bandmate Sebastian Väth (Gitarre) in die Band. Beide gehören zur Gattung von Musikern, deren musikalische DNA überwiegend „psychedelische“ Bausteine aufweist, und mit der sie in diesem Genre sehr erfolgreich sind. Ihre Platten sind schon in mehreren Auflagen ausverkauft. Ich habe auch eine…

Mit Jochen Schneider kam ein weiterer Gitarrist in die Gruppe. Andi hat mit ihm in den 90igern Musik gemacht mit der Band “Kingston Sound Massaker”, sie hatten auch Veröffentlichungen auf Kassette und einige Konzerte, davon zwei als Vorband der damals ziemlichen angesagten Band “The Inchtabokatables” aus Berlin- dazu kommen wir irgendwann nochmal zurück, aber erstmal genug mit Chronik.

“Lifetime“ erscheint als Vinyl in einer Auflage von 300 Stück, die im Mai ausgeliefert wird.

Wer uns mit einer Vorbestellung unterstützen möchte, wir sind auf Bandcamp. Das ist eigentlich der Indie-Vertrieb von heute. (Ab April). Oder gerne auch per mail.

Hier jetzt alle Link des Artikels in der Zusammenfassung, viel Vergnügen beim Hören und Lesen

Georg von Suzi

P.S.: Im nächsten Artikel geht es zurück zu unserem Debut aus 1988, das Album „Baby it´s time“. Der Newsletter enthält wieder einen passenden free-Song.

Kontakt:

social@suzicreamcheese.de

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PODCAST (Audio): 10 Minuten Suzi Cream Cheese in 2020, Bericht mit O-Tönen und Musik.

https://soundcloud.com/user-923989525/suzi-cream-cheese-im-zundfunkmp3/s-FeImHHV9W9a

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Main-Post 2020

Main-Post 2020

Artikel aus 2020 “Zurück aus der Vergangenheit” in der Main-Post

https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/zurueck-aus-der-vergangenheit-art-10400192

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Titelfoto zu Video Mother Nature, Link zu youtube.

Luise Lancelot hört Mother Nature.

Das Video Mother Nature ist gerade erschienen. Abonniert unseren Kanal, denn wir veröffentlichen bald weitere Videos.

https://www.youtube.com/watch?v=Uw0ITTFvsVI

 

 

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